So toll war einmal Puch - Verein der Puch-Freunde Gratkorn

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So toll war einmal Puch

Restaurationberichte
Wo auch immer wir sind, was auch immer wir schauen, überall begegnet uns die Werbung. Wir werden geradezu überschüttet von ihr, wir mögen sie nicht, wehren uns dagegen, überschauen sie absichtlich und schalten sie aus. Das war nicht immer so. Gerade in den 50er Jahren war die Werbung interessant, aber sparsam, eigentlich waren alle Unterhaltungen damals sparsam. Es gab kein Fernsehen, die Radios krachten, Zeitungen  hatten wenig und schlechte Bilder, Kein buntes Werbeblatt lag im Briefkasten, Plakate und Zeitschriften waren schwarz-weiß.
In dieser Zeit fiel eine Firma besonders auf: Es war Puch! Die wenigen Werbemöglichkeiten wurden voll ausgenützt, und das mit allerbester Qualität. Puch lies große Mengen von Werbezettel drucken, keine Farbfotografien, das wäre damals mies und teuer gewesen, aber dennoch irgendwie mit Farbe: Coloriert oder im Hintergrund eine Farbe, denn Farben zogen damals den Blick auf sich! Auch Poster derselben Qualität wurden gedruckt, Maler bestellt, die schöne Bilder von den Fahrzeugen anfertigten. Besonders auffällig ist, dass die vielen Fotos von den besten Fotografen gemacht wurden, die richtige Künstler waren. Wie in der darstellenden Kunst verstanden sie es , ihre Fotos intelligent zu komponieren. Ein Superbeispiel ist das Foto von der Puch 250 SGS Sport.
Ein Baum in voller Blüte, auf ihm ein Mädchen in Rot, wie die Liebe, mit Blick auf den jungen Mann.
Und dennoch: Die rote Maschine, die so geschickt positioniert ist, dass man sofort versteht: Das Motorrad steht im Mittelpunkt, um es geht es, und ihr gehört die ganze Liebe!
Ein wichtiger Werbeträger war die Zeitschrift „Motorrad“. Immer und immer wieder hatte sie eine Neuigkeit von Puch zu berichten. Das tat sie natürlich deshalb, weil Puch bei ihr ständig Werbeeinschaltungen machte und dafür gut bezahlte.
Andere Fachzeitschriften wie KfZ Technik oder Austro Motor worden selbstverständlich auch mit Werbung beschickt und berichteten deshalb positiv von Puch.
Da es damals wenig Veranstaltungen gab, waren die Motorradrennen bestens besucht. So Legte Puch hohen Wert darauf, dass ihre Maschinen siegten und motzen sie dementsprechend auf. Gleichzeitig wurden die Fahrer gefördert, es gab einen Sieg und schon war die Werbung gelaufen.

Gleichzeitig nahm Puch eine Fahrzeugwerkstatt nach der anderen unter Vertrag und bei jeder wurde gut sichtbar das Puch Logo angebracht. So entstand der Eindruck: Puch gibt es überall, mir kann überall bei meinem Fahrzeug geholfen werden.
Mit Abzeichen und Werbegeschenken war Puch großzügig: Damals gab es noch wenig Sachen zu kaufen, und ie waren teuer. Also schätzte man die Puch Geschenke umso mehr.
Da gab es auch noch da Kino. Es war die wichtigste, meist einzige Unterhaltung in den 50er Jahren. Ströme von Menschen gingen damals ins Kino und Puch scheute nicht, hier Werbung zu machen. Bestes Beispiel: Der Roller. Zunächst musste dieser neue Fahrzeugtyp erst einmal bekannt gemacht werden, denn  bis jetzt gab es ja nur Motorräder und Autos. Nicht mehr. Puch ließ eigene Dias anfertigen, Größe 8X8 cm, also für die damaligen Projektoren der Kinos.
Vor jeder Vorstellung wurde diese Bild gezeigt, und bald redet man über das neue Fahrzeug Puch.
So toll war Puch einmal! Die Firma brachte es mit ihrer Werbung zustande, dass die Österreicher in den 50er Jahren zum ersten mal mobil wurden. Sie waren sogar bereit, auch Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen, den Puch Roller voll anzuzahlen und dann 8 Monate auf dessen Lieferung zu warten! Hauptsache, eine Puch haben und damit die neue Freiheit genießen!
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